Viele Menschen können sich eine Welt, in der keine klare Grenzen zwischen Mann-Sein und Frau-Sein bestehen, überhaupt nicht vorstellen. Für sie muss jeder und jede ein eindeutiges Geschlecht haben und sich auch dazu passend verhalten. Leider reagieren einige dieser Menschen ängstlich, wenn jemand an ihrem klaren Weltbild rüttelt – zum Beispiel, indem er sich mit „Tag, ich bin der Stefan“ vorstellt, obwohl er einen scheinbar weiblichen Körper hat. Das ist bis zu einem gewissen Punkt verständlich – wir alle müssen die unzähligen Informationen, die jeden Tag auf uns einprasseln, irgendwie in Schubladen und Kategorien einordnen, sonst wären wir vollkommen orientierungslos. In manchen Fällen aber steigert sich die Angst vor dem Unbekannten zu Wut und Aggressionen. Diese Aggressionen können sich zum Beispiel gegen Menschen mit einer anderen Hautfarbe oder Menschen mit einer körperlichen Behinderung wenden, oder eben gegen Transmenschen. Das nennt man dann „Transfeindlichkeit“. So erleben viele Menschen, die sich anderen gegenüber als transsexuell zu erkennen geben, Ablehnung, Beleidigungen oder sogar Gewalt.
Es ist allerdings wichtig, daran zu denken, dass es auch viele Menschen gibt, die ganz anders denken und dich auch unterstützen können. Angst vor Transfeindlichkeit sollte dich nicht dazu verleiten, dein gefühltes Geschlecht zu unterdrücken oder zu verheimlichen. In diesem Fall kann es dir helfen, dich als ersten Schritt an eine Beratungsstelle wie das FeM-Mädchenhaus zu wenden – gern auch hier im geschützten Bereich.