Egal ob du den Fernseher anmachst, im Internet Videos anschaust, in Zeitschriften blätterst oder dir Einträge auf Facebook oder Instagram anschaust: Überall begegnen dir Bilder von Mädchen oder Frauen, die eines gemeinsam haben - sie entsprechen oft einem bestimmten Typ. Sie sind groß und dünn, haben lange Haare, volle Lippen, große Augen. Außerdem haben sie noch eins gemeinsam: Sie sind in irgendeiner Form digital bearbeitet.
Es macht etwas mit uns, jeden Tag all diese Bilder zu sehen. Irgendwann glauben wir auch, dass wir so aussehen müssen, um schön, interessant oder begehrenswert zu sein. Gerade in der Pubertät, also während der Zeit des Erwachsenwerdens, kommt es uns manchmal so vor, als hinge unser ganzes Lebensglück von unserem Körpergewicht, der Größe unserer Brüste oder der Länge unserer Nase ab. Unser Aussehen erscheint uns so wichtig, dass wir bereit sind, dafür Diäten, tägliches Joggen oder sogar Schönheitsoperationen in Kauf zu nehmen. Viele Mädchen (und auch manche Jungen) entwickeln in dieser Zeit gefährliche Essstörungen wie Magersucht.
Aber ist das nicht merkwürdig? Wenn wir uns umschauen, sehen wir, dass es in der wirklichen Welt kaum Frauen und Mädchen gibt, die dem Schönheitsbild der Medien entsprechen: Sie haben vielleicht dünne Haare, ein paar Pickel, kleine Brüste oder einen großen Popo – und viele von ihnen empfinden wir gerade deswegen als schön und interessant, weil sie etwas Eigenes an sich haben und nicht aussehen wie die zwanzigste Kopie von irgendeiner Schauspielerin. Nur uns selber erlauben wir keine Abweichung vom Ideal und sehen im Spiegel nur unsere angeblichen Schwachstellen – nicht aber unsere schönen Seiten.
Von Eltern, Lehrer_innen oder anderen Erwachsenen hört man oft den Rat, man solle lernen, sich so zu lieben wie man ist. Es ist ein guter und richtiger Rat, aber er ist auch gar nicht so leicht zu befolgen. Helfen kann es, sich bewusst zu machen, dass die meisten anderen Mädchen und Jungen mit den gleichen Zweifeln zu kämpfen haben.