Sucht

„Sucht“ ist ein anderes Wort für Abhängigkeit. Abhängig können wir von vielem sein, und das muss nicht immer negativ sein. So sind die meisten Menschen abhängig von sozialen Beziehungen, in der Kindheit und Jugend vor allem von ihren Eltern. Wenn man aber von einer Sucht spricht, meint man, dass eine Person dermaßen abhängig von einer Substanz – zum Beispiel Alkohol oder andere Drogen – oder auch von einem Verhalten – zum Beispiel vom Computerspielen – ist, dass sie sich ein Leben ohne ihr Suchtmittel nicht mehr vorstellen können. Oft verlieren die Betroffenen jegliche Kontrolle über sich selbst und sind ohne Hilfe nicht in der Lage, ihre Sucht zu überwinden. Bei einer körperlichen Abhängigkeit kommt hinzu, dass Suchtkranke sich mit der Zeit derart an das Suchtmittel gewöhnen, dass sie immer mehr davon brauchen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. So können beispielsweise alkoholabhängige Menschen viel mehr trinken als andere Menschen, ohne sich betrunken zu fühlen.  Sucht gilt in Deutschland als Krankheit, deswegen haben betroffene Menschen einen Anspruch auf medizinische oder psychologische Behandlung.  

Warum Menschen süchtig nach bestimmten Substanzen oder Verhaltensweisen werden, lässt sich nicht eindeutig sagen. Eins ist allerdings sicher: Egal, ob Alkohol oder World of Warcraft – die meisten  Suchtmittel können dabei helfen, für einen gewissen Zeitraum unangenehme Gedanken und Gefühle zu vergessen. Man geht deswegen davon aus, dass Menschen, die in ihrem Leben Schwieriges durchgemacht haben, eher eine Sucht entwickeln als andere.

Welche Folgen eine Sucht hat, hängt stark von der Art des Suchtmittels ab: Wer süchtig nach Zigaretten ist, hat zwar ein hohes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, ist aber psychisch nicht eingeschränkt und kann dasselbe Leben führen wie andere Menschen. Wer dagegen süchtig nach Computerspielen ist, muss nicht unbedingt körperliche Folgen befürchten, schafft es aber möglicherweise nicht mehr, Freundschaften zu pflegen oder sich auf die Schule oder den Beruf zu konzentrieren. Manche Süchte können Menschen sowohl psychisch als auch körperlich kaputtmachen. Dazu zählt zum Beispiel die Abhängigkeit von verschiedenen Drogen wie Alkohol, Heroin und in manchen Fällen sogar Cannabis.

Wenn du das Gefühl hast, ohne eine bestimmte Substanz oder ein Verhalten nicht mehr zurechtzukommen, obwohl du merkst, dass sie dir nicht guttun, könnte es sein, dass du eine Sucht entwickelt hast. Auch wenn du dir nicht ganz sicher bist: Du solltest dir in jedem Fall Unterstützung suchen, zum Beispiel bei der Onlineberatung des Fem-Mädchenhauses.