Feminismus ist eine politische Bewegung, die sich für die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen einsetzt. Diese Bewegung begann vor mehr als 150 Jahren. Damals fingen Frauen an, sich dagegen zu wehren, dass sie den Männern in allen Lebensbereichen untergeordnet waren und dass Männer über ihr Leben bestimmten. Frauen hatten zum Beispiel nicht das Recht zu wählen oder zu studieren. Der Ehemann durfte seine Frau mit Schlägen bestrafen, wenn er mit ihr unzufrieden war. Frauen durften auch nicht arbeiten gehen, wenn ihr Ehemann es nicht erlaubte. Ohne Ehemann konnten sie aber kaum überleben, ein solches Leben war in der damaligen Gesellschaft für sie nicht vorgesehen, wenn sie nicht gerade ins Kloster gingen. Auch gegen sexuelle Gewalt waren sie kaum geschützt. Frauen und Mädchen waren Menschen zweiter Klasse, ihre Meinung zählte viel weniger als die der Männer und sie wurden behandelt, als seien sie weniger wert.
Die Frauenbewegung hat daran vieles ändern können. In unserer Gesellschaft ist es heute kaum noch zu glauben, dass Frauen einmal darum kämpfen mussten, zur Wahl gehen zu dürfen oder eine Arbeit aufzunehmen. Aber es gibt immer noch eine Menge Ungerechtigkeiten. Sie sind nur nicht mehr so leicht zu sehen wie früher: Auf den ersten Blick haben Frauen heute dieselben Rechte wie Männer. Und oft wird betont, dass sie alles erreichen könnten, wenn sie nur wollten und sich nur genug anstrengen würden.
Aber:
Mädchen werden auch heute noch viel mehr Vorschriften gemacht als Jungen – direkt oder indirekt. Zum Beispiel, dass sie schön und schlank sein müssen, aber bloß nicht zu kurze Röcke tragen sollen. Mädchen bekommen häufig weniger Taschengeld als Jungen und müssen viel mehr im Haushalt helfen. Das alles kann ihnen das Leben ganz schön schwer machen. Tatsache ist auch, dass Frauen zwar im Durchschnitt die besseren Schul- und Uni-Abschlüsse haben, aber viel weniger Geld verdienen als Männer – für dieselbe Arbeit. Überall, wo wichtige Entscheidungen getroffen werden, die alle betreffen – in Regierungen oder an der Spitze von Wirtschaftsunternehmen zum Beispiel –, gibt es viel weniger Frauen als Männer. Und auch heute noch müssen Frauen und Mädchen sich tagtäglich frauenfeindliche Sprüche oder Witze anhören und werden von Männern herabgesetzt, sexuell belästigt oder erfahren sogar männliche Gewalt. Es gibt also immer noch vieles zu verbessern zwischen Frauen und Männern, deshalb ist Feminismus auch heute noch wichtig.
Der Verein, der www.fem-onlineberatung.de betreibt heißt „Feministische Mädchenarbeit e. V.“ weil wir uns als feministische Einrichtung (feministisch ist das Adjektiv zu Feminismus) ganz klar gegen diese Ungerechtigkeiten wehren und euch dabei unterstützen wollen.