Es gibt weltweit sehr viele verschiedene Religionen oder Glaubensgemeinschaften. Die bekanntesten sind die fünf Weltreligionen Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Judentum. Viele Religionen gibt es schon seit Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden. Sie prägen die Kultur und Weltanschauung, das Verhalten, Denken und Fühlen der Frauen und Männer, die ihnen angehören, und beeinflussen auch deren Wertvorstellungen.
In den meisten Ländern – auch in Deutschland – gibt es ein gesetzlich verankertes Recht auf Religionsfreiheit. Das heißt, jede und jeder hat die Freiheit, ihrer/seiner eigenen Religion oder Glaubensüberzeugung zu folgen. Jede und jeder darf an das glauben, was sie oder er möchte. Zur Religionsfreiheit gehört auch die Freiheit, keiner Religion angehören zu müssen und nicht an einen Gott zu glauben. Jede/jeder darf selbst entscheiden, was Religion ihr oder ihm bedeutet, und dementsprechend leben. Das gilt aber nur, solange dabei nicht die Rechte von anderen verletzt werden. Religionsfreiheit ist ein Grundrecht und Menschenrecht, also ein sehr wichtiges, grundlegendes Recht, das auch vor Gericht eingeklagt werden kann.
Trotzdem wird dieses Recht im Alltagsleben oft verletzt. Das gilt vor allem gegenüber Menschen, die nicht derselben Religion angehören wie die Mehrheit der Gesellschaft. Sie stoßen nicht selten auf Vorurteile oder Ablehnung, weil ihre Religionsausübung der Mehrheit fremd ist und deshalb mit Misstrauen gesehen wird. Ein Ausdruck davon ist in Deutschland zum Beispiel der Kopftuchstreit. Immer wieder werden Kopftuchverbote, Burkaverbote etc. gefordert. Muslimas, die ein Kopftuch oder ein anderes verhüllendes Kleidungsstück als Ausdruck ihrer Religionszugehörigkeit tragen, treffen auf Vorurteile. Menschen, die solche Merkmale ihrer Religion tragen, werden oft darauf reduziert. Es interessiert nicht mehr, wer sie eigentlich sind, was sie denken oder fühlen. Sie werden nur noch in Bezug auf ihre Religion gesehen, mit allen Vorurteilen und falschen Zuschreibungen, die damit oft verbunden sind.
Aber niemand hat das Recht, dich wegen deines Glaubens abzuwerten. Oder dir vorzuschreiben, was du zu glauben hast. Deine Einstellung zur Religion ist ganz allein deine Sache.