Ängste

Wenn uns etwas bedrohlich erscheint, bekommen wir Angst. Menschen können vor ganz unterschiedlichen Dingen Angst haben. Was manchen Angst macht, kann anderen ganz harmlos erscheinen. Manche Leute gehen gern in Horrorfilme, andere haben danach wochenlang Albträume. Manche gehen gern allein im Wald spazieren, andere kriegen schon bei dem Gedanken Gänsehaut.

Das heißt nicht, dass Ängste, die andere nicht mit uns teilen, grundlos sind. Angst ist ein wichtiges Grundgefühl, das dazu dient, uns vor Gefahren zu schützen. Angst ist ein Schutzmechanismus, der die Sinne schärft und in gefährlichen Situationen dazu führt, dass wir uns durch richtiges Handeln schützen können. Zum Beispiel, indem wir rechtzeitig weglaufen. Zu wenig Angst ist also gefährlich. Zu viel Angst aber auch. Denn wenn unsere Angst zu groß wird, kann sie unser Handeln blockieren. Es kann auch zu „Fehlalarmen“ kommen: Wir haben dann Angst vor Dingen, die nicht wirklich gefährlich sind. Wenn solche Fehlalarme oft oder ständig auftreten, können sie das Leben sehr schwer machen. Ängste können so stark werden, dass sie uns unerträglich erscheinen. Das Wort „Angst“ kommt von „Enge“. Diese Enge kann so groß werden, dass wir uns gefangen fühlen und keinen Ausweg mehr sehen.

Es gibt nicht nur verschiedenste Ängste, es gibt auch viele Arten, wie Ängste sich zeigen können. Manchmal wissen wir, dass wir Angst haben, und auch, wovor. Oft neigen wir dann dazu, die Dinge zu vermeiden, die uns Angst machen (z. B. Sprechen vor der Klasse, Aufzugfahren, Fliegen), weil wir hoffen, die Angst dann in den Griff zu bekommen. Aber das stimmt oft nicht: Eine Vermeidung der Angstauslöser kann im Gegenteil die Ängste noch verstärken.

Manchmal sind die Ursachen der Angst auch nicht so deutlich. Manche Mädchen spüren in vielen Alltagssituationen ein Gefühl von Angst, können aber nicht sagen, wovor sie Angst haben. Das kann so weit gehen, dass sie ständig Angst haben und sich zum Beispiel übertriebene Sorgen um Familienmitglieder oder Freund_innen machen.

Ängste können seelische „Schmerzen“ erzeugen, aber auch körperliche. Sie können Herzklopfen, Schweißausbrüche, Schwindel, Beklemmungsgefühle oder Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Manchmal fühlen Mädchen sich einfach nur schlecht und merken gar nicht, dass die Ursache davon Angst ist.

Manche Mädchen haben auch schon Panikattacken erleben müssen, die mit Herzklopfen und Schwindel verbunden sind und oft von echter Todesangst begleitet werden: Die Angst ist so groß, dass sie glauben, sie müssten sterben.

Spätestens, wenn deine Ängste so stark werden, dass sie dein Leben einschränken und deine Lebensfreude zerstören, solltest du dir Hilfe suchen. Ein erster Schritt dazu kann die Onlineberatung auf dieser Website sein. Wir können dir helfen, herauszufinden, woher deine Ängste kommen und wie du wieder zur Lebensfreude zurückfinden kannst.