Trans(sexuell)/ (-gender)

„Ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut.“

Wer das sagt, meint oft einfach nur, dass er oder sie sich gerade nicht sehr attraktiv fühlt oder eine bestimmte Situation als unangenehm empfindet. Für transsexuelle Menschen aber hat diese Redensart eine sehr viel ernstere Bedeutung. „Transsexualität“ bedeutet, sich so zu fühlen, als sei man im falschen Körper geboren. Es bedeutet, zwar eine Scheide, eine hohe Stimme und vielleicht auch schon Brüste zu haben, sich insgeheim aber trotzdem nicht wie ein Mädchen, sondern wie ein Junge zu fühlen – oder umgekehrt: den Körper eines Jungen zu haben, sich aber wie ein Mädchen zu fühlen. Daneben gibt es noch sogenannte „Transgender“ - Menschen, die  sich unabhängig von ihren körperlichen Merkmalen weder nur als Mann, noch nur als Frau fühlen. „Trans“ ist ein Überbegriff für transsexuelle Menschen  und Transgender. Oft haben die Betroffenen seit ihrer Kindheit das Gefühl, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Für die meisten ist das verwirrend und oft auch eine echte Qual. Außerdem ist es sehr schwer, mit jemandem darüber zu sprechen.

Transmenschen gehen mit ihrer Situation sehr unterschiedlich um. Manchen genügt es, sich im Alltag  eben nicht so zu verhalten und zu kleiden, wie es die Gesellschaft erwartet, sondern wie sie sich wirklich fühlen. In Deutschland gibt es auch die Möglichkeit, eine Geschlechts- und Namensänderung im Personalausweis zu beantragen. Viele von ihnen lernen mit dem Älterwerden, sich und ihren Körper zu mögen und ihren eigenen Weg jenseits traditioneller Körperbilder zu finden

Einige Transsexuelle dagegen wünschen sich, dass auch ihr Körper eindeutig  zu ihrem gefühlten Geschlecht passt. Dabei hilft ihnen zunächst einmal eine Hormonbehandlung. Hormone sind Stoffe, die unser Körper eigentlich selbst produziert und die unter anderem während der Pubertät dazu führen, dass wir bestimmte Veränderungen durchmachen. Haben wir mehr weibliche Hormone im Körper wachsen uns also zum Beispiel Brüste, wir bekommen breitere Hüften  und bilden eine Gebärmutter aus. Wer mehr männliche Hormone produziert, kommt in den Stimmbruch, entwickelt stärkeren Haarwuchs und bildet in der Regel mehr Muskeln aus. Indem man die Menge der verschiedenen Hormonarten verändert – z.B. über regelmäßige Hormonspritzen oder ein spezielles Gel für die Haut – kann man diese körperlichen Veränderungen zumindest zum Teil stoppen oder rückgängig machen.

Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, Körper operativ zu verändern. Das reicht von eher einfachen Eingriffen wie der Entfernung der weiblichen Brüste bis zu komplizierten Operationen wie der Nachbildung eines Penis, bzw. einer Vagina. Ein prominenter Transsexueller, der sich für eine sogenannte „geschlechtsangleichende Operation“ entschieden hat, ist Balian Buschbaum, der sich 2007 als transsexuell outete. Er hieß früher Yvonne Buschbaum und war eine erfolgreiche Sportlerin.

All das sind aber sehr schwerwiegende Veränderungen, die nicht einfach so wieder rückgängig gemacht werden können. Um sicher zu sein, dass eine Person nicht nur eine schwierige Phase hat, die wieder vorbeigeht, ist es deswegen in Deutschland Pflicht vor einer Geschlechtsumwandlung eine längere Psychotherapie zu machen.

Wenn du das Gefühl kennst, im falschen Körper gefangen zu sein, und dich (noch) nicht traust, mit Verwandten oder Freunden darüber zu sprechen, dann kannst du erst mal Hilfe bei einer Beratungsstelle suchen. Das geht oft auch anonym, also zum Beispiel per Telefon oder auch hier in der Onlineberatung. Die Mitarbeiter_innen, die bei solchen Beratungsstellen arbeiten, kennen meist noch andere Menschen, denen es ähnlich geht und wissen, wie sie dich unterstützen können. Das gilt auch für uns vom FeM-Mädchenhaus in Frankfurt.